Psychodrama und modifizierte Bewusstseinszustände

Dr Bernard Auriol

Deutsche Übersetzung: L.P.

Das Seminar fand an der Universität Fernando Pessoa von Porto statt (18. Juli 2003)

Emotionale Bindungen in einer Gruppe und zwischen Untergruppen, soziodynamische Untersuchung mit Einbeziehung von eventuellen nicht konventionellen Kommunikationsvorgängen.

 

Eine Gruppe, was heiβt das?

Meiner Ansicht nach kann sie nicht einfach als eine Gruppe von Individuen definiert werden. Es handelt sich um eine Einheit, die auf den Interaktionen ihrer Mitglieder beruht, die, laut der Ethymologie, sich miteinander verbinden (germanischer Stamm: *kruppaz, abgerundete Masse, Knoten).


 

Verschiedene Gruppentypen je nach Dimensionen

Die Charakteristiken –und wahrscheinlich auch die Gesetze-, die der Gruppe unterliegen, sind von der Teilnehmerzahl abhängig. Man kann sie also unter den folgenden Kategorien untersuchen:

Festgestellte Regelmäβigkeiten in Bezug auf die Gruppen.

IV- 31 Als sie gebetet hatten, erzitterte der Ort, an dem sie versammelt waren, sie wurden alle vom Heiligen Geist erfüllt , und sie verkündeten mit Überzeugung Gottes Wort

IV – 32 Die Vielzahl derer, die geglaubt hatten, waren nur mehr ein Herz und eine Seele. Niemand nannte seinen Besitz sein eigen, und alles gehörte ihnen gemeinsam.

Konglomerat oder Einheit?

All dies und andere Reflexionen erlauben uns zu bestätigen, dass die Gruppe nicht zu einem Zusammenzählen von deren nebeneinander stehenden Gliedern zu reduzieren ist. Sie tun sich zusammen, sie organisieren sich zu einer Einheit; explizite, formelle Einheit, oder implizite Einheit, ohne ausgewählten Gesetzgeber, eine quasi körperliche Einheit.

Genauso wie der Körper, mit dem die Gemeinschaften relativ oft verglichen worden sind, verlieren die Elementarteile, die Zellen, ihre Individualität nicht, sondern sie nehmen ähnliche Handlungsarten an, sie tauschen sich Material und Informationen aus, beschränken sich auf dieselben Orte, nehmen dieselben Rhythmen an, finden in dem Kollektiven ihre Überlebensmitteln und stellen sich als ergebene Diener des Ganzen vor!

Auch wenn dieses Bild von den Religionen hergeleitet wird: die Sanga (Gemeinde, in der all die Buddhisten Zuflucht finden), der mystische Körper des Christus (welche Lebendige und Tote solidarisch zueinander macht), die Umma oder Gemeinschaft der Gläubigen, die sich dem göttlichen Willen unterordnen, siehe die Internationale zwecks einer besserer Zukunft. Wie sollte man gerade bei der heutigen liberalen oder auch regulierten Globalisierung der Metapher des Körpers entweichen können? Sie betrifft sowohl die herkömmliche Familie, als auch das Grüppchen, das Dorf, die Sprach- und Kulturgemeinschaft, usw.

So erscheint das aus der Gruppe resultierende Ganze als neue Einheit – eventuell als neue Zelle eines gröβeren Körpers. Diese neue Einheit, laut noch zu definierenden Vorgängen, neigt dazu, sich von seiner Umgebung abzugrenzen, intern eine Hierarchie herzustellen, setzt ihr eigenes Überleben, vielleicht sogar ihre Reproduktion, in Gang, sie sucht ihre volle Entwicklung, gibt sich ein Land, das sie zu vergröβern versucht, gerät in die Situation von Wettbewerben mit möglichen ähnlichen Wesen.

 

Präzedenzfall



Psychosonique Yogathérapie Psychanalyse & Psychothérapie Dynamique des groupes Eléments Personnels

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dernière mise à jour le

27 Juin 2004